Nachtraum (2010)

Nächtlicher Klangraum einer Großstadt – Braunschweig, Süd-Ost-Niedersachsen. Frühjahr 2009, frühe Dunkelheit. Die Nächte sind kalt, manchmal regnet es.

In Nachtraum geht es um das Erleben und die akustische Deutung des nächtlichen urbanen Klangraumes und der Klangstrukturen, die diesem seine Kontur verleihen.

Tonaufnahmen aus mehreren Nächten in der Zeit zwischen 00:00 und 06:00 Uhr morgens im März und April 2009 in Braunschweig sind zeitraffend zu einem Kontinuum zusammengefügt.

Metamorphosen, Vorausnahmen und Wiederholungen einzelner Klangereignisse konkretisieren die subjektiven Erlebnisse als potentielle Klangmöglichkeiten in (nach)traumhaften Episoden. Klang tritt ein in den nächtlichen Raum und kehrt später in veränderter Gestalt wieder, Erlebtes scheint schemenhaft in poetischen Klangbildern im Verlauf der Nacht wieder auf und reflektiert die veränderte nächtliche Wahrnehmung. Akustische Räume unterschiedlicher Größe und Durchhörbarkeit fließen ineinander.

Elektronische Klänge treten zu dem vorhandenen Klangmaterial interpretierend/kontrastierend und wesenhaft in Beziehung. Spannung und Entspannung – akustische Verdichtung und Auflösung. Klänge finden zu einander, sammeln sich unvorhersehbar und verlieren ihre Energie wieder in die nächtliche Stille, die in einer Großstadt doch nur eine relative ist.

Elektroakustik, 52:48

 

Auftragswerk für WDR3 Studio akustische Kunst

Ursendung 17.09.2010, 23:05 Uhr

 


Nachtraum (2010) - Ausschnitt